Hast du schon mal das Gefühl gehabt, dass du auf Dinge extrem stark reagierst, egal ob es Geräusche, Gerüche oder sogar die Emotionen anderer Menschen sind? Oder dass du dich schnell überfordert fühlst, während andere einfach weitermachen? Wenn ja, dann könntest du nicht nur ADHS haben, sondern auch hochsensibel sein. ADHS und Hochsensibilität haben auf den ersten Blick viele Gemeinsamkeiten, aber sie sind trotzdem nicht dasselbe. Lass uns das mal genauer anschauen!
Was genau steckt dahinter?
ADHS ist vielen schon ein Begriff – es geht um Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren, impulsives Verhalten und das Gefühl, ständig in Bewegung zu sein, ob innerlich oder äußerlich. Hochsensibilität hingegen beschreibt Menschen, die ihre Umwelt intensiver wahrnehmen. Sie reagieren stärker auf Reize und Emotionen, sind oft tiefgründiger, aber auch schneller von zu vielen Eindrücken überwältigt.
Beide Eigenschaften – ADHS und Hochsensibilität – haben also viel mit Wahrnehmung zu tun. Wer ADHS hat, kann Reize manchmal schwer filtern, und wer hochsensibel ist, nimmt alles ganz genau wahr. Da liegt es nahe, dass sich diese beiden Dinge überschneiden können, oder?
Tatsächlich zeigen viele Menschen mit ADHS auch hochsensible Züge, aber das bedeutet nicht, dass sie automatisch das eine oder andere sind. Es ist eine spannende Mischung, die zu mehr Herausforderungen führen kann – aber auch zu besonderen Stärken.
Die Gemeinsamkeiten von ADHS und Hochsensibilität
Es gibt einiges, was ADHS und Hochsensibilität so ähnlich macht. Beide Gruppen von Menschen reagieren oft intensiver auf ihre Umgebung. Hier ein paar Beispiele:
- Überreizung: Ob laute Geräusche, grelles Licht oder zu viele Aufgaben gleichzeitig – sowohl Menschen mit ADHS als auch hochsensible Personen können schnell überfordert sein.
- Starke Emotionen: Sowohl bei ADHS als auch bei Hochsensibilität erlebt man Gefühle oft viel intensiver. Wut, Freude, Trauer – es wird alles auf einem höheren Level empfunden.
- Schwierigkeiten bei der Konzentration: Hochsensible Menschen haben oft Schwierigkeiten, sich in einer lauten oder stressigen Umgebung zu konzentrieren, genau wie viele mit ADHS.
Klingt nach einer ziemlich ähnlichen Erfahrung, oder? Aber hier kommt der Knackpunkt: Es gibt trotzdem klare Unterschiede.

Wo die Unterschiede zwischen ADHS und Hochsensibilität liegen
Auch wenn ADHS und Hochsensibilität auf den ersten Blick ähnlich wirken, gibt es einige wesentliche Unterschiede. ADHS ist eine neurologische Störung, die das Gehirn betrifft und zu Schwierigkeiten bei der Selbstregulation führt. Hochsensibilität hingegen ist eher ein Persönlichkeitsmerkmal, das beschreibt, wie jemand Reize und Gefühle verarbeitet.
Ein typischer Unterschied: Menschen mit ADHS sind oft impulsiv, handeln ohne nachzudenken und haben Schwierigkeiten, sich an Routinen zu halten. Hochsensible Menschen hingegen sind oft sehr bedacht und nehmen sich Zeit, über Dinge nachzudenken – manchmal fast zu viel. Während ADHSler oft als „zerstreut“ oder „hyperaktiv“ gesehen werden, wirken hochsensible Personen eher ruhig, nachdenklich und zurückgezogen.
Wie du ADHS und Hochsensibilität für dich nutzen kannst
Das Wichtigste ist, dass beide Eigenschaften – ADHS und Hochsensibilität – nicht nur als Schwächen gesehen werden sollten. Sie bringen auch viele Stärken mit sich! Menschen mit ADHS haben oft eine kreative Ader, sind spontan und haben die Fähigkeit, Probleme aus neuen Perspektiven zu betrachten. Hochsensible Menschen sind dafür oft einfühlsam, haben ein starkes Gespür für Details und sind besonders empathisch.
Wenn du also beides in dir trägst, kannst du versuchen, die Stärken beider Seiten zu nutzen. Klar, es kann anstrengend sein, wenn du schnell von deiner Umgebung überwältigt wirst, aber du hast auch ein besonderes Potenzial, dich in Dinge tief hineinzudenken und kreativ Lösungen zu finden. Der Trick ist, die richtigen Strategien zu entwickeln, um mit den Herausforderungen umzugehen.
Tipps für den Alltag: Wie du dir das Leben als hochsensibler Mensch erleichtern kannst
Hochsensibel zu sein, kann manchmal ganz schön anstrengend sein, aber es gibt einige Tipps, wie du dir den Alltag erleichtern kannst. Hier sind ein paar Ideen:
- Rückzugsorte schaffen: Es hilft enorm, einen ruhigen Raum zu haben, in den du dich zurückziehen kannst, wenn alles zu viel wird. Ob das dein Schlafzimmer, ein ruhiger Park oder einfach nur eine Ecke in deinem Zuhause ist – wichtig ist, dass du dort abschalten kannst.
- Pausen einplanen: Plane regelmäßig Pausen in deinen Alltag ein. Auch wenn es nur 5 Minuten sind, in denen du mal tief durchatmest oder Musik hörst – diese kleinen Auszeiten helfen dir, nicht so schnell überreizt zu werden.
- Reizüberflutung vermeiden: Reduziere Reize, wo es geht. Das kann bedeuten, dass du Kopfhörer aufsetzt, um Lärm auszublenden, oder dein Handy in den „Nicht stören“-Modus schaltest, wenn du dich konzentrieren musst.
- Achtsamkeitsübungen: Meditation oder Achtsamkeitsübungen können helfen, dich zu erden und dich von den ständigen äußeren Reizen ein Stück weit abzukoppeln.
- Grenzen setzen: Lerne, „Nein“ zu sagen, wenn es zu viel wird. Es ist okay, sich Zeit für sich selbst zu nehmen, und es ist okay, anderen mitzuteilen, wenn du eine Pause brauchst.
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Fazit: ADHS und Hochsensibilität – die Mischung macht’s
ADHS und Hochsensibilität mögen sich ähnlich sein, aber sie sind doch unterschiedlich genug, um sie auseinanderzuhalten. Während beide dazu führen können, dass du dich manchmal wie in einem Wirbelsturm aus Reizen und Emotionen fühlst, bringen sie auch jede Menge Gutes mit sich. Die Kunst ist, deine Eigenschaften zu verstehen und herauszufinden, wie du das Beste aus ihnen machen kannst. Indem du dir darüber bewusst wirst, kannst du lernen, beides als Stärke zu sehen – und nicht nur als Hindernis.
Am Ende des Tages geht es darum, herauszufinden, wie du deine eigene Balance findest. Und hey, es gibt keinen „richtigen“ Weg, das zu tun. Aber es lohnt sich, die Reise anzutreten und sich selbst dabei besser kennenzulernen!